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Rückblick 2014: Ein tolles Fest mit turbulentem Finish |
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Die dritte Rebenland-Rallye im Raum Leutschach endete mit dem dritten Sieg von Raimund Baumschlager / Bis es aber so weit war, sahen die Fans ein Spektakel mit allen Facetten / Auch Kris Rosenberger kehrt als Sieger zurück.
Das Rebenland war auch heuer wieder Austragungsort für den zweiten Lauf zur heimischen Rallyemeisterschaft. Start- und Ziel war so wie in den Vorjahren die Marktgemeinde Leutschach mit ihrem sehr engagierten Bürgermeister Erich Plasch. Eingebunden in die Rallye waren aber auch noch die Gemeinden Eichberg, Glanz an der Weinstraße und Schlossberg.
Das Kaiserwetter an beiden Tagen sowie die sportlichen Höhepunkte führten bei Bürgermeister Plasch auch heuer wieder zu einer erfreulichen Bilanz: "Für uns war es sehr wichtig, dass sich die positive Akzeptanz zwischen unserer Bevölkerung und dem Sport, und damit meine ich alle Teams mit ihren Aktiven, neuerlich bestätigt hat. Darüber hinaus haben an beiden Tagen etwas mehr als 15.000 Rallye-Fans den Weg ins Rebenland gefunden und dort eine sportlich hochstehende Veranstaltung gesehen, die alles geboten hat, was der Motorsport so mit sich bringt. Wie anspruchsvoll die Rallye war, zeigt sich daran dass von 61 gestarteten Mannschaften nur 37 Teams ins Ziel kamen. Daher gilt mein Dank dem MSC Wolfsberg mit Gerhard Leeb an der Spitze, der für die Ausrichtung der Rallye verantwortlich war. Ein großer Dank gilt dem Land Steiermark mit seinen genehmigenden Behörden, der Wirtschaftskammer Steiermark mit Direktor Mag. Thomas Spann, den übrigen Gemeinden sowie der Polizei, der Feuerwehr und der medizinischen Sicherheitsstaffel MSS in Zusammenarbeit mit der Rettung. Dies gilt natürlich auch unserem gesamten Organisationsteam, das wieder hervorragende Arbeit geleistet hat."
Zum Sportlichen:
Lange Zeit wurde die Rebenland-Rallye 2014 vom Spitzenduell zwischen Gerwald Grössing und Raimund Baumschlager geprägt. Vizemeister Grössing mutierte zum überragenden Mann des ersten Tages, gewann von fünf Sonderprüfungen vier und übernachtete somit als "Halbzeit-Führender". Am zweiten Tag intensivierte sich der Zweikampf, zeitweise lag nur eine einzige Zehntelsekunde zwischen den beiden, SP 6 beendeten sie sogar zeitgleich. Dass die Entscheidung zugunsten Baumschlagers dann in SP 11 leider durch einen Reifenschaden bei Grössings Ford Fiesta R5 eingeleitet wurde, passte dann so gar nicht ins Bild eines Wettkampfs auf höchster motorsportlicher Ebene. Der daraus resultierende Wechsel kostete den Niederösterreicher drei Minuten und somit seinen möglicherweise ersten Sieg bei einem österreichischen Staatsmeisterschaftslauf. Danach überschlugen sich die Ereignisse. Den Beginn machte der unglaublich stark fahrende Youngster Chris Brugger mit einem Ausritt auf SP 12. Zu diesem Zeitpunkt war der erst 18-jährige Salzburger im Skoda S2000 auf dem zweiten Platz(!) gelegen. Und dann wurde auf SP 13 sogar auch noch Grössing noch vom Pech eingeholt. "Ich bin auf Splitt gekommen, über die Böschung hinausgeschossen und dort ist leider ein Traktoranhänger gestanden, den wir erwischt haben. Unser Auto wurde dabei vorne leider ziemlich beschädigt." Zur genauen Abklärung wurden Grössing und sein Copilot Siegfried Schwarz daraufhin ins LKH Wagna bei Leibnitz überstellt.
Raimund Baumschlager freilich ließ sich daraufhin seinen dritten Sieg bei der dritten Rebenland-Rallye nicht mehr nehmen und kassierte als Sieger der abschließenden Powerstage sogar noch drei Zusatzpunkte in der Meisterschaft. "Es war ein perfekter Tag. Wir sind die ganze Rallye am Limit gefahren und freuen uns wirklich. Einziger Wermutstropfen für mich ist, dass Gerwald, der uns voll gefordert hat, nicht ins Ziel gekommen ist."
Im Zuge all dieser Turbulenzen wäre der zweite Platz des Deutschen Manuel Kössler fast untergegangen. Diesen hat sich der sensationell fahrende Subaru-Pilot jedoch redlich verdient. "Ich bin hierher gekommen, um unter die top ten zu fahren. Mit dem zweiten Platz habe ich nie und nimmer gerechnet. Das Gefühl ist einfach geil und gigantisch. Weil ich damit auch die Mitropacup-Wertung vor Hermann Gassner gewonnen habe, werde ich auch bei der nächsten Rallye im Lavanttal dabei sein." Platz drei holte Mario Saibel im Skoda S2000. "Für uns war das hier eine sehr durchwachsene Rallye. Wir konnten unser Potenzial nicht ganz abrufen. Eine Steigerung bei Fahrer und Auto wäre sicher vorhanden gewesen." Weil Kössler in der österreichischen Meisterschaft nicht punkteberechtigt ist, erbt Saibel Platz zwei (plus zwei Zusatzpunkte aus der Powerstage) in der Meisterschaftswertung.
Auch in der Division II brachte der Führende des ersten Tages das Auto nicht ins Ziel. Nachdem Michael Böhm seinen Suzuki Swift 1600 am Samstag in der Früh in die Weinberge warf, ging der Sieg hier an den Slowenen Aleks Humar (Renault Clio) Dahinter matchten sich der Steirer Daniel Wollinger und der Burgenländer Andreas Kainer um die Plätze. In diesem Opel-Corsa-OPC-Stallduell hatte letztendlich überraschend das Duo Andreas Kainer/Elke Aigner die Nase vor dem letztjährigen Opel-Cupsieger. Kainer: "Ich habe keine Worte für diese Platzierung. Wir sind immerhin Siebenter in der Gesamt- und beste Österreicher in der 2WD-Wertung. Unglaublich!" Wollinger: "Für mich war es wichtig, in der Division II Punkte zu sammeln. Im Lavanttal werde ich versuchen, mit einem stärkeren Opel-Modell noch weiter nach vor zu kommen."
Ein erfolgreiches Comeback in der österreichischen Rallye-Meisterschaft feierte Kris Rosenberger in der Historischen Staatsmeisterschaft. Der Neo-Grazer fuhr mit seinem Porsche 911 einen überlegenen Sieg ein. "Das war ein mehr als erfolgreiches Rollout. Ich habe einen Start-Ziel-Sieg gelandet. Wenn es so weiter läuft, sehe ich gute Titelchancen."
Im OSK-Rallye-Pokal Division P1 gewann der Kroate Tomas Hrvatin (Renault Clio) vor Alfred Leitner (Peugeot 206). Division P2 holte sich Robert Surtmann Mitsubishi Evo VI) vor Herbert Weingartner (Toyota Celica). Die Division P3 sicherte sich Martin Jakubowicz (Renault Clio) vor Martin Wurm (Volvo 940).
Rebenland-Rallye 2014, Endstand nach 14 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner A/A Skoda Fabia S2000 1:41:40,8 Std
2. Manuel Kössler/Benedikt Hofmann D/D Subaru Impreza R4 +2:19,4 Min
3. Mario Saibel/Ursula Mayrhofer A/A Skoda Fabia S2000 +2:36,9 Min
4. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi Evo X +4:42,7 Min
5. Aleks Humar/Florjan Rus Slo/Slo Renault Clio R3 +5:13,4 Min
6. Asja Zupanc/Blanca Kacin Slo/Slo Mitsubishi Evo IX +7:05,6 Min
7. Andreas Kainer/Elke Aigner A/A Opel Corsa OPC +8:11,8 Min
8. Daniel Wollinger/Bernhard Holzer A/A Opel Corsa OPC +8:17,7 Min
9. Walter Mayer/Catharina Schmidt A/A Peugeot 207 S2000 +9:10,3 Min
10. Tomas Hrvatin/Petra Percic Hrvatin Kro/Kro Renault Clio RS +11:27,2 Min
11. Kris Rosenberger/Christina Kaiser A/A Porsche 911 +11:39,6 Min
Sonderprüfungsbestzeiten: Gerwald Grössing 9, Raimund Baumschlager 5, Hermann Neubauer 1, Chris Brugger 1 (Die SP1 gewannen Grössing und Neubauer ex aequo, die SP 6 gewannen Grössing und Baumschlager ex aequo)
Die wichtigsten Ausfälle: Bernd Zanon (It/Renault Clio/vor SP 1/nicht gestartet), Hermann Neubauer (SP 2/technischer Defekt), Bernhard Jensch (SP 3/nicht gestartet), Robert Zitta (SP 3/nicht gestartet), Andreas Mörtl (SP 6/technischer Defekt), Michael Böhm (SP 6/Unfall), Christoph Weber (SP 9/technischer Defekt), Roland Stengg (SP 10/Unfall), Chris Brugger (SP 12/technischer Defekt), Gerwald Grössing (SP 13/Unfall), Robert Pritzl (SP 13/Unfall) |
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Rückblick 2013: Toller Sport unter tollen Gastgebern:
Raimund
Baumschlager prolongierte bei der Rebenland-Rallye 2013
seinen Sieg vom Vorjahr / Starkes Comeback von Achim Mörtl
in der 2-WD-Klasse / 15.000 Zuschauer bejubelten auch
die Starter in der Historischen Meisterschaft.
An diesem
Wochenende wurde in der „steirischen Toskana“,
im südlichen Teil des Landes, bei zum größten
Teil schönem, aber auch sehr kaltem Frühlingswetter,
zum zweiten Mal die internationale Rebenland Rallye ausgetragen.
Mittelpunkt
dieser Veranstaltung, die auch zur österreichischen
Rallyemeisterschaft zählte, waren wie im Vorjahr
die Marktgemeinde Leutschach mit Bürgermeister Erich
Plasch, ebenso wie die Gemeinde Eichberg, die Gemeinde
Glanz an der Weinstraße und die Gemeinde Schlossberg.
Für die Durchführung sorgte neuerlich der MSC
Wolfsberg mit Obmann Gerhard Leeb an der Spitze.
So wie im
letzten Jahr bei der Premiere konnte Bürgermeister
Erich Plasch auch heuer eine positive Bilanz der Rallye
ziehen: „Was mich wiederum sehr freut, war das Engagement
und die Identifikation unserer lokalen Bevölkerung,
sowie der gesamten Region Rebenland. Viel Lob gab es neuerlich
von den Aktiven, die sich in der Region besonders wohl
fühlen. Bis auf einen Rennunfall von Fritz Waldherr
gab es keine nennenswerten Probleme. Erfreulich ist, dass
das Zuschauerinteresse trotz der niedrigen Temperaturen
gegenüber dem Vorjahr mit ca. 15.000 gleich geblieben
ist. Ein großer Dank gilt dem Land Steiermark, den
genehmigenden Behörden, den Gemeinden, dies trifft
auch auf die Polizei, die Feuerwehr und die Rettung zu.
Besonders bedanken möchte ich mich aber bei den vielen
Aktiven, den Teams aus dem In- und Ausland für ihren
Einsatz, sowie unserer gesamten Organisations-mannschaft,
die wieder mit vollem Einsatz bei der Sache war.“
Zum
Sportlichen:
Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk spulte Raimund
Baumschlager die 13 Sonderprüfungen rund um Leutschach
ab. Allein 11 davon absolvierte der regierende Staatsmeister
am schnellsten von allen Teilnehmern und landete so einen
ebenso ungefährdeten wie letztendlich hochverdienten
Sieg. Damit führt der Titelverteidiger auch die Staatsmeisterschaft
2013 wiederum an. „Es war eine perfekte Rallye von
uns, obwohl so klar, wie es mit elf SP-Bestzeiten ausgesehen
hat, war es überhaupt nicht. Wir hatten von der Konkurrenz
immer Druck und haben es uns nicht leisten können,
auch nur einen Millimeter nachzulassen.“
Der zweitplatzierte
Beppo Harrach leistete bis zum Schluss tapfer Widerstand,
war auch der einzige, der Baumschlager unter Spannung
halten konnte. „Nach einem verpatzten ersten Tag
haben wir am Samstag einen Reifenpoker riskieren müssen.
Der ist leider in die Hose gegangen. Aber sonst war ich
zufrieden.“
Gerwald Grössing
unterstrich seine Ankündigung, sich als „dritte
Kraft im Land“ zu sehen, indem er seinen Mitsubishi
auf Platz drei einparkte. Dass er diesen schlussendlich
relativ locker heimfahren konnte, verdankte der Niederösterreicher
freilich auch dem Pech von Kris Rosenberger, den ein kurzzeitiger
Defekt an seinem VW Polo S2000 aus dem Rennen um einen
Podestplatz warf. Rosenberger: „Leider hatten wir
ein Problem mit der Kardanwelle und dadurch eineinhalb
Minuten verloren. Diesen Rückstand habe ich versucht,
rational aufzuholen. So gesehen kann ich mit dem vierten
Platz mehr als zufrieden sein.“ Gerwald Grössing
war mit seinem Stockerlplatz happy: „Was Grössing
und Schwarz versprechen, das halten sie auch. Platz drei
war unser Ziel und mit einer von Anfang bis zum Schluss
perfekten Rallye haben wir das auch umgesetzt.“
„Happy“
war auch das berechtigte Modewort für Achim Mörtl.
Der Kärntner feierte mit Platz fünf nach sechsjähriger
Abwesenheit ein sensationelles Comeback in der österreichischen
Rallye-Meisterschaft. Zumal Mörtl mit einem zweiradgetriebenen
Citroen DS 3 einerseits erfolgreich am Feld der Allradler
pflügte und sich andererseits so die 2WD-Wertung
überlegen sicherte. „Wenn man in seiner Klasse
elf von 13 Sonderprüfungen gewinnt, muss man zwangsläufig
glücklich sein. Es war eine Riesenspaß für
mich, weil der Citroen ein echtes Rennauto ist.“
2WD-Vizemeister Michael Böhm tröstete sich mit
einem guten sechsten Platz in der Gesamtwertung. „Ich
habe am Anfang Probleme gehabt, bin dann aber immer besser
ins Rennen gekommen. Ich gratuliere Achim Mörtl neidlos
zum Sieg.“
Historisch
war der Klassen-Sieg von Porsche-911-Pilot Karl Wagner,
weil er diesen in der gleichnamigen Staatsmeisterschaft
einfahren konnte. Wie Baumschlager hat auch er damit seinen
Rebenland-Sieg von 2012 erfolgreich verteidigt: „Das
war ein gelungener Reifentest für unseren EM-Trip
nach San Remo. Wir haben sehr viel im Luftdruck-Bereich
probiert. Sonst war es wie im letzten Jahr eine sehr schöne
Rallye.“ Der zweite Platz hinter Wagner blieb dem
Badener Christian Rosner: „Für mich war es
ein Comeback in die Meisterschaft, mit dem ich zufrieden
sein kann. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen
mit meinem neuen Beifahrer haben wir dann immer besser
harmoniert, sind zum Schluss entspannt gefahren und haben
unseren Porsche ohne Kratzer ins Ziel gebracht.“
Im OSK-Pokal
durften sich Herbert Weingartner (Toyota Celica) in der
Division P2 und Willi Rabl (VW Golf Kitcar) in der Division
P3 über die Klassensiege freuen.
Rebenland-Rallye 2013, Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Klaus Wicha A/D Skoda Fabia S20002
1:36:32,6 Std
2. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher A/A Mitsubishi
Evo IX R4 +34,3 Sek
3. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz A/A Mitsubishi
Evo IX R4 +2:59,2 Min
4. Kris Rosenberger/Tina Maria Monego A/A VW Polo S2000
+4:00,2 Min
5. Achim Mörtl/Jürgen Rausch A/A Citroen DS
3 +4:55,8 Min
6. Michael Böhm/Katrin Becker A/D Suzuki Swift 1600
+5:53,1 Min
7. Hermann Gassner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi
Evo X +6:24,1 Min
8. Robert Pritzl/Karina Hepperle D/D Subaru Impreza +6:49,8
Min
9. Peter Ebner/Gerald Winter A/A Citroen DS 3 +8:29,6
Min
10. Asja Zupanc/Blanca Kacin Slo/Slo Mitsubishi Evo IX
+9:33,6 Min
16. Karl Wagner/Gerda Zauner A/A Porsche 911 +12:18,1
Min
21. Christian Rosner/Roman Sturm A/A Porsche 911 +15:45,0
Min
22. Willi Rabl/Uschi Breinessl A/A VW Golf Kitcar +15:46,0
Min
43. Herbert Weingartner/Alois Pospischil A/A Toyota Celica
+28:34,0 Min
Sonderprüfungsbestzeiten: Raimund Baumschlager
(11)*, Beppo Harrach (3)*
*Die SP4 gewannen Baumschlager und Harrach ex aequo
Die wichtigsten Ausfälle: Bernd Zanon (It/Renault Clio/vor SP 1/technischer
Defekt), Stefan Fritz (Renault Megane/SP 3/Unfall), Walter
Mayer (Subaru Impreza R4/SP 5/technischer Defekt), Burghard
Brink (CH/Lancia Stratos/SP 7/technischer Defekt), Fritz
Waldherr (Mitsubishi Evo VII/SP 8/Unfall), Christoph Leitgeb
(Opel Corsa/SP 8/technischer Defekt), Friedrich Poiss
(Mitsubishi Evo VII/SP 9/technischer Defekt), Dmitri Biryukov
(Rus/Skoda Fabia S2000/SP 11/technischer Defekt), Ossi
Posch (Ford Escort(/SP 11/technischer Defekt) |
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Rückblick 2012: Das Rebenland erlebte eine turbulente Premiere:
Mit einem Sieg von Raimund Baumschlager
ging der zweite Rallye-Staatsmeisterschaftslauf
der Saison im südsteirischen Leutschach
zu Ende / 15.000 Zuschauer feuerten die
Piloten an und freuten sich über tollen
Motorsport.
Zum
ersten Mal wurde an diesem Wochenende bei
besten äußeren Bedingungen die
Rebenland Rallye, im südlichen Teil
der Steiermark, ausgetragen.
Mittelpunkt
dieser Veranstaltung, die auch zur österreichischen
Rallyemeisterschaft zählte, war die
Marktgemeinde Leutschach. Die Idee zu diesem
neuen Event hatte Bürgermeister Erich
Plasch, der als aktiver Motorsportler in
Leutschach selbst ein Autohaus betreibt.
Für die Durchführung sorgte der
MSC Wolfsberg unter der Stabsführung
von Obmann Gerhard Leeb. Hilfreich war auch
die OSK (Oberste Nationale Sportkommission)
die der Rebenland Rallye schon in ihrem
ersten Jahr einen Meisterschaftsstatus zubilligte.
Man
kann diese Premiere unter dem Motto „klein
aber fein“, durchaus als Erfolg bezeichnen.
Dazu Bürgermeister Erich Plasch: „Was
mich besonders freut war das Engagement
und die Identifikation unserer lokalen Bevölkerung,
sowie der gesamten Region Rebenland. Auch
vonseiten der Aktiven gab es viel Lob für
diese neue Rallye, die auch ohne gröbere
Probleme über die Bühne ging.
Das Interesse der Zuschauer war für
das erste Jahr sehr beachtlich. Man konnte
ca. 15.000 Besucher bei dieser Premiere
auf den einzelnen Sonderprüfungen begrüßen.
Vordergründig für uns war es auch,
unseren Gästen die tolle Infrastruktur
der Region und unsere wirtschaftliche Kapazität
zu präsentieren. Ich hoffe, dass mit
Hilfe der Öffentlichkeit und weiterer
Partner diese Veranstaltung einen fixen
Platz im heimischen Motorsport-Kalender
bekommt. Ein großer Dank gilt dem
Land Steiermark, den genehmigenden Behörden,
den Gemeinden, dies trifft auch auf die
Polizei, die Feuerwehr und die Rettung zu.
Besonders bedanken möchte ich mich
aber bei den vielen Aktiven, den Teams aus
dem In- und Ausland für ihren Einsatz,
sowie unserer gesamten Organisationsmannschaft,
die mit viel Einsatz bei der Sache war.“
Zum
Sportlichen:
Zwei Drittel oder sieben Sonderprüfungen
lang war die neu gegründete Rebenland-Rallye
eine „normale“ österreichische
Rallye wie so viele in der letzten Saison
auch. Staatsmeister Beppo Harrach hatte
vorne seinen Spaß, Ex-Staatsmeister
Raimund Baumschlager war sein erster Verfolger,
und der Rest lieferte sich diverse Platzierungs-Duelle.
Der Rückfall von Manfred Stohl wegen
einem Defekt der Antriebswelle war da schon
eine ungewohnte Abwechslung. Doch dann folgten
die Rundkurse Schlossberg (SP 8) und Eichberg
(SP 9), und spätestens ab hier muss
man beginnen, von einer außergewöhnlichen
Rallye zu sprechen. Denn eine Ausfallswelle
nationaler Toppiloten in dieser Dimension
sollte es in Österreich in den letzten
Jahren selten gegeben haben. Der führende
Harrach hatte bei seinem Ausritt noch Glück
im Unglück.
Das gebrochene rechte Hinterrad konnte von
ihm und seinem Copiloten Andreas Schindlbacher
gewechselt werden. Zwar verlor das Duo dadurch
drei Minuten, aber immerhin blieb das Meister-Team
im Rennen. Eine Fortune, die viele andere
österreichische Spitzenfahrer nicht
hatten. Mario Saibel musste seinen Mitsubishi
mit einem Differenzialschaden abstellen,
VW-Routinier Kris Rosenberger seinen S2000-Polo
wegen zu hoher Wassertemperatur ebenfalls.
Hannes Danzinger leistete sich auf dem Weg
zum Sieg in der 2WD-Wertung einen Einschlag
in eine Böschung, Michael Böhm
und Michael Kogler kämpften um den
Titel „Abflug des Jahres“. Böhm
überschlug seinen Fiat Abarth ganze
fünf Mal, Koglers Renault Clio hatte
nur noch Schrottwert.
Was
blieb ist der Sieg von Raimund Baumschlager,
der schon der Verzweiflung nahe war: „Ich
fühle mich sehr gut. Realistisch gesehen
war es ein aussichtsloser Kampf, wobei es
sich doch immer wieder lohnt, dementsprechenden
Druck auf den jeweiligen Vordermann auszuüben.
Fahrer und Auto waren am absoluten Limit.“
Völlig
überraschend, aber keineswegs unverdient
setzte sich Hermann Neubauer auf Platz zwei.
Der junge Salzburger im Subaru Impreza R4
aus der Schmiede Stohl strahlte zu Recht.
„Es ist der größte Erfolg
in meiner bisherigen Rallye-Laufbahn. Obwohl
ich gegen Ende hin mit einem Getriebeschaden
zu kämpfen hatte. Es war für mich
eine turbulente Rallye mit einem tollen
Auto.“ Das Rebenland-Podest komplettiert
Daniel Oliveira im Peugeot S2000. Der Brasilianer,
der künftig mit Stohl Racing in der
WM fährt, war in Leutschach nur Gaststarter
und bekommt keine Punkte in der Staatsmeisterschaft.
Beppo
Harrach gewann zwar acht der elf Sonderprüfungen,
aber wegen seinem Missgeschick nicht die
Rallye. Nur Platz vier, aber wenigstens
Meisterschaftspunkte für Platz drei,
weil Oliveira ja wegfällt. „Ich
bin natürlich äußerst unzufrieden,
vor allem weil wir ja praktisch dauernd
vorne gelegen sind und Baumschlager nur
drei Sonderprüfungen gewinnen konnte.“
Eine
starke Vorstellung zeigte auch Christian
Mrlik. Mit dem Subaru Impreza fuhr der Waldviertler
auf den fünften Platz und hätte
sogar noch Luft nach oben gesehen. „Leider
hat uns ein Hinterachsen-Problem Zeit gekostet.“
Hinter Mrlik holte sich Manfred Stohl noch
Punkte als Sechster ab. Das, obwohl ihn
ein Antriebswellendefekt zur Halbzeit auf
den elften Rang zurückgeworfen hatte.
„In Anbetracht der Umstände war
das noch das Höchste der Gefühle.
Zum Glück haben wir noch von den vielen
Ausfällen profitiert. Schade, die Rallye
wäre mir von der Struktur her sehr
gelegen.“
Die
2WD-Wertung gewann Max Zellhofer im Suzuki
Super 1600 mit dem deutschen Copiloten Andre
Kachel. Dabei war der Ex-Gruppe-N-Staatsmeister
mit den Nachwirkungen einer Grippe in die
Südsteiermark gekommen. „Das
war ein hartes Stück Arbeit. Ich war
nicht ganz fit. Es freut mich daher besonders,
dass mein Beifahrer zu diesem Sieg viel
beitragen konnte.“
Suzuki-Pilot Klemens Haingartner konnte
die Division III, wo Titelverteidiger Damian
Izdebski ausfiel, gewinnen. „Das ist
eine absolute Genugtuung für mich.
Letztes Jahr habe ich den Gesamtsieg in
dieser Klasse ja nur durch einen Unfall
im letzten Rennen verspielt. Jetzt ist die
Motivation für die kommende Lavanttal-Rallye
natürlich noch viel größer.“
Die Division V sicherte sich Friedrich Poiss
(Mitsubishi Evo VI).
Die
Historische Klasse wurde zur sicheren Beute
von Titelverteidiger Karl Wagner. Im Duell
mit seinen Porsche-Kollegen Johannes Huber
und Christian Rosner setzte er sich souverän
durch. Wagner schrammte mit dem elften Gesamtrang
sogar nur haarscharf an den Top ten vorbei.
„Aus dem erwarteten Dreikampf ist
für mich ein Alleingang geworden, worüber
ich sehr erfreut bin. Es war eine sensationelle
Rallye mit einer großartigen Publikumsbeteiligung.
Für die Meisterschaft bedeutet dieser
Erfolg eine gute Basis für eine mögliche
Titelverteidigung.“ Den Historic Rallye
Pokal gewann Kurt Göttlicher.
Endstand
der Rebenland-Rallye 2012 nach 11 Sonderprüfungen:
1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner A/A
Skoda Fabia S2000 1:33:15,7 Std
2. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel A/A Subaru
Impreza STi R4 +2:33,2 Min
3. Daniel Oliveira/Carlos Margalhaes Bra/Por
Peugeot 207 S2000 +2:51,8 Min
4. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher A/A
Mitsubishi Evo IX R4 +3:02,8 Min
5. Christian Mrlik/Leopold Welsersheimb
A/A Subaru Impreza STi +3:57,7 Min
6. Manfred Stohl/Ilka Minor A/A Mitsubishi
Evo IX CNG +6:27,3 Min
7. Max Zellhofer/Andre Kachel A/A Suzuki
Super 1600 +6:50,1 Min
8. Marko Jeram/Zmgo Logar Slo/Sl Citroen
C2 +7:04,5 Min
9. Bernd Zanon/Florian Zeiger It/It Renault
Clio S1600 +8:32,9 Min
10. Carlo Fornasiero/Oriella Tobaldo It/It
Citroen DS 3 RS +9:17,3 Min
Sonderprüfungs-Bestzeiten: Harrach 8, Baumschlager 3,
Ausfälle: Walter Mayer
(Antriebswelle/SP4), Kris Rosenberger (Temperatur/SP
8), Mario Saibel (Antriebswelle/SP 8), Hannes
Danzinger (Ausritt/SP 8), Michael Böhm
(Unfall/SP 9), Michael Kogler (Unfall/SP
9), Damian Izdebski (Unfall/SP11) |
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