Bei der Rebenland-Rallye am kommenden Freitag/Samstag präsentieren sich einige Spitzenpiloten mit neuen Beifahrern, aber gleichen Zielen.
Fotos: Daniel Fessl
Die „Rallye bei Freunden“, wie die Rebenland-Rallye auch gerne und zu Recht genannt wird, kann am kommenden Wochenende mit einem Mega-Angebot für alle Motorsport-Freunde aufwarten. 90 Bewerber bedeuten neuen Nennrekord in der sechsjährigen Geschichte des Staatsmeisterschaftslaufs in der Südsteiermark. 3 World Rallye Cars, 12 R5-Boliden und jede Menge zusätzliche Topautos werden in Leutschach ebenso zu bewundern sein wie praktisch die gesamte Hautevolee der nationalen Rallye-Branche von A wie Aigner bis Z wie Zeiringer.
Josefine Beinke, Pirmin Winklhofer
So bekannt die Rallye-Stars den Fans jedoch auch sein mögen, Kenner der Szene werden sich bei einigen Spitzenpiloten an neue Beifahrer gewöhnen müssen. So sitzt zum Beispiel Gerwald Grössing diese Saison ohne seinen jahrelangen Co Sigi Schwarz im Ford Fiesta WRC. Der Hotelier aus Oberösterreich ist heuer wegen Renovierungsarbeiten an seinem Domizil in Steyrling unabkömmlich. Ersatz hat Grössing in Deutschland gefunden. Josefine „Josy“ Corinn Beinke wird den Niederösterreicher durch die Meisterschaft 2017 lotsen. Als Tochter des deutschen Rallyefahrers Jürgen Beinke ist die 24-jährige Dame mit Motorsport aufgewachsen, saß mit 15 Jahren bereits an der Seite ihres Vaters im Rennboliden und verfügt auch über Österreich(er)-Erfahrung. Zum einen durch ihren Start mit Franz Wittmann jr. bei der Zypern-Rallye 2010 im Rahmen der IRC, zum anderen weil sie 2013 an der Seite des damaligen Opel-Werkspiloten Marijan Griebel bei der Waldviertel-Rallye teilnahm.
Mit Thomas Zeltner fehlt auch ein prominenter Name im Cockpit von Raimund Baumschlager. Von seinen 13 Staatsmeistertiteln holte Baumschlager 8 mit dem in Deutschland geborenen und mittlerweile in Theresienfeld wohnhaften Copiloten. Zwei weitere österreichische Titel holte Zeltner mit dem erst kürzlich leider verstorbenen Georg Fischer. Nach Ablauf der letzten Saison erklärte der beruflich überlastete und auch gesundheitlich angeschlagene Thomas Zeltner seinen Rücktritt. Auch Baumschlager holte sich Hilfe aus Deutschland, wenngleich nicht wie Grössing aus Ostwestfalen, sondern ungleich näher. Pirmin Wiklhofer stammt aus Passau und ist für den Rekord-Champion kein Unbekannter. Obwohl erst 22 Jahre jung, ist Winklhofer schon seit Jahren im Staatsmeister-Team BRR als Beifahrer tätig, war schon mit den Österreichern Mario Saibel, Christian Mrlik oder Simon Wagner unterwegs. International saß der Bayer zuletzt mit dem Deutschen Armin Kremer im BRR-Skoda Fabia R5 und tourte u. a. nach Mexiko, Polen, Sardinien, Spanien, Monte Carlo . . . „Pirmin ist ein Top-Copilot, auf den ich mich zu hundert Prozent verlassen kann. Wir kennen uns sehr gut und ich bin überzeugt, dass er alles geben wird, um den großartigen Thomas Zeltner gut zu ersetzen“, sagt Raimund Baumschlager. Zusammen haben die beiden schon die Wechselland-Rallye 2015 bestritten. Baumschlager: „Eine ganz spezielle Rallye für uns, denn das war damals die Österreich-Premiere für den neuen Skoda Fabia R5.“ Keine Frage, dass diese auch gewonnen wurde.
Patrick Forster, Jasmin Kramer
Neu aufgestellt präsentiert sich auch der Titelfavorit in der 2WD-Staatsmeisterschaft. Daniel Wollinger. Bernhard Holzer, der Wollinger fünf Jahre lang durch die Rallies gelotst und letztes Jahr mit ihm den 2WD-Vize-Staatsmeistertitel eingefahren hat, muss aus beruflichen Gründen eine Pause einlegen. Seinen Platz nimmt nun der 28-jährige Patrick Forstner ein, für den die Rebenland-Rallye eine echte Heimrallye bedeutet. „Wir fahren da fast an meiner Haustür vorbei“, freut sich der Steirer. In Österreich war Forstner u. a, schon mit Max Zellhofer (Kärnten-Rallye 2016), Christoph Zellhofer (Weiz-Rallye 2015) oder Thomas Mosburger (2015 im Opel Corsa Cup) unterwegs.
Nur namentlich, aber nicht persönlich verändert präsentiert sich die Copilotin von Christian Schuberth-Mrlik. Hinter der Deutschen Jasmin Kramer steckt nämlich Jasmin Noll, die in ihrer Heimat sehr gefragt und in Österreich schon fast eine ganze Rallye-Saison im Opel-Adam-Cockpit von Michael Böhm gesessen ist. Bei der Waldviertel-Rallye 2016 wechselte sie in den Skoda-Fabia-R5 von Mrlik und holte sich dort nach einem tollen zweiten Gesamtrang höchstes Lob von ihrem Piloten. Mrlik: „Jasmin war ein absoluter Goldgriff. Das Verständnis im Auto war vom ersten Augenblick an gegeben. Ich kann mich bei ihren fehlerlosen Ansagen zu hundert Prozent aufs Fahren konzentrieren.“ Oder mit anderen Worten: „Jasmin Kramer wird Jasmin Noll im Rebenland tausendprozentig ersetzen können ;-)“
Technische Daten der 6. Rebenland Rallye 2017:
Gesamtkilometer: 317,53 Kilometer
Inkludiert sind: 16 Sonderprüfungen mit einer Distanz von 169,53 Kilometern
Streckenbeschaffenheit: 100 % auf Asphalt
> Zeitplan 6. Rebenland Rallye 2017
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
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